Früher habe ich mehr Djian gelesen
Früher habe ich überhaupt mehr gelesen. Mehr Bücher von Philippe Djian, Nick Hornby, William Gibson, Frédéric Beigbeder oder Feridun Zaimoglu.
Mit der Zeit hat das aber nachgelassen. Weniger Fahrten in Öffis und weniger Ruhe in der Freizeit. Man kennt das ja.
Dann bin ich einige Zeit auf Podcasts bzw. Hörbücher umgestiegen. Vor allem hat sich da das Laufen angeboten. Aber auch da bin ich gerade wieder von abgekommen und beanspruche meine Gedanken beim Laufen für mich. Da will ich mich aktuell nicht ablenken lassen.
Jetzt habe ich es doch mal nach seeeehr langer Zeit wieder einmal geschafft einen noch offenen Roman auf meiner Djian-Liste zu lesen. “Die Ruchlosen”… (erschienen 2019, übersetzt 2021)… mal wieder mit sehr polarisierenden Meinungen und Rezensionen… Aber das bin ich seit jeher von den Romanen des Franzosen gewohnt. Hat mich aber auch schon in der Vergangenheit noch von keinem Roman abgehalten…
Gelesen habe ich das Buch jetzt entweder in der Mittagspause im Büro oder doch mal Abends zuhause. Da der Band auch relativ kurz gehalten und dazu noch sehr kurzweilig ist, ließ der sich auch in wenigen Lese-Sessions durchlesen. Für gewöhnlich bin ich eh eher ein Langsamleser und benötigen für manchen Roman schon einmal Wochen.
Die Charaktere sind Djian-typisch, aber doch wieder ein bisschen… anders… Die Geschichte und der Verlauf dann wieder erwartungsgemäß mal schneller, mal langsamer, mal mit erwartbaren Konsequenzen für die Charaktere oder auch mal mit unerwarteten Wendungen.
An ein oder zwei Stellen musste ich auch mal kurz innehalten, weil die Romanpersonen in ihrer Denke und Auffassung schneller waren und ich manchmal auch erst noch ein oder zwei weitere Sätze zur Erläuterung brauchte.
Mit dem Ende konnte ich mich dann doch auch wieder anfreunden… was nicht bei allen Djian-Romanen in der Vergangenheit der Fall war. Mit was ich mich aber bereits arrangiert habe… 😉
Empfehlung, ja / nein?
Hm, den geneigten Djian-Leser muss ich vor dem vorliegenden Buch nicht warnen. Es enttäuscht mich nicht.
Ob ich es jemanden empfehlen würde, der noch keines seiner anderen Werke gelesen hat? Vielleicht ja. Die Charaktere handeln zwar mitunter eigenwillig und “nicht sauber”, wie so oft in Djian-Romanen, tragen dafür meist aber auch die Konsequenzen. Das ist in den anderen Geschichten nicht immer der Fall. Auch das Ende ist nicht all zu offen, hat aber trotzdem Raum für Interpretation.
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